ICOM Preisverleihung

Berrin erhält ein Tablet als Preis. Sie hält dabei die Urkunde hoch.
Der Interessenverband Comic e.V. ICOM wurde 1981 gegründet, um den über das gesamte Bundesgebiet verstreuten Zeichnern und Autoren ein Forum zum Austausch von Meinungen und Informationen zu geben und so deren berufliche Situation zu verbessern.
 

Ich freue mich so sehr, dass mein Comic „Somnium“ den zweiten Platz der Kategorie digitale Comics belegt hat. Vor Ort habe ich erfahren, dass ich gewonnen hatte. Ich war überwältigt und kann es immer noch nicht in Worte fassen!

Vielen Dank an ICOM und den Sponsor XPen, die dies ermöglicht haben.

Hier noch ein sehr schön geschriebener Beschreibungstext zu „Somnium“ von Sandra Nußer (Jury):

Wenn Träume zur Falle werden: Berrins subtile Kunst, die Schattenseiten von Träumen zu beleuchten, oder wie befreit man sich eigentlich aus einem Alptraum. Im Schlaf zu sterben – angeblich ein Segen. Doch was, wenn der Segen zum Fluch wird und alle, die dir wichtig sind, um dich herum nicht mehr erwachen?

„Somnium“ ist eine visuelle und narrative Tour de Force, die tief in die dunklen Ecken der menschlichen Psyche eintaucht und in eine Welt entführt, in der der Schlaf seine Unschuld verliert und zum Schlachtfeld wird. Berrin Jost entfaltet subtil das komplexe Wechselspiel zwischen Träumen und ihrer Schattenseite. Der Titel – aus dem Lateinischen für ›Traum‹ – eröffnet eine faszinierende Diskussion: Was geschieht, wenn der vermeintliche Segen des Schlafes zur Falle wird? Dieses Zeichenwerk stellt nicht die Flucht vor einer bedroholichen Realität dar, sondern die mutige Konfrontation mit den allertiefsten Ängsten.

Die Protagonistin Mika, eine Somniatorin, besitzt die seltene Gabe, in die Albträume anderer einzudringen und sie daraus zu befreien. Ihre Begegnung mit Oliver, dessen Schwester in einem endlosen Traum gefangen ist, verkörpert das emotionale Zentrum der Erzählung. Der virtuose digitale Pinselstrich zeigt auf, wie Träume als Spiegel tiefgründiger psychologischer Prozesse dienen. Die detailreichen Illustrationen, die mit Licht und Schatten spielen, machen „Somnium“ zu einem optischen Hochgenuss voller sinnlicher Reize.

Illustrativ und narrativ erforscht Berrin Jost, wie Kunst emotionale Prozesse aufzeigen und therapeutisch heilend wirken kann, durch die Interaktion von Mika mit den Träumen anderer Menschen. Dies regt dazu an, eigene widersprüchliche Gefühle und Gedanken in ein kohärentes Selbstverständnis einzubetten.

Die Auszeichnung von „Somnium“ durch den ICOM in der Kategorie „Herausragende digitale Comic“ würdigt die künstlerische Brillanz des Werks und das Engagement seiner Schöpferin, komplexe und emotionale Geschichten zu erzählen, die unser Verständnis für die Bedeutung eines Lebens ohne Angst und die Verantwortung für den gegenseitigen Einfluss vertiefen. Es ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie das Medium ›Comic‹ die Grenzen der Kunst erweitern und gleichzeitig die eigene Erfahrungswelt bereichern kann. In seiner Tiefe und Intensität hallt „Somnium“ lange nach, wie das Echo eines fernen Schlafliedes in einer dunklen Nacht.